Diese retrospektive Studie zeigt, dass die routinemäßige Verwendung von PRP die Inzidenz von sowohl DSWI als auch SSWI deutlich reduzieren kann, ohne dass es zu unerwünschten Reaktionen kommt. Außerdem sind die Kosten für eine präventive Behandlung mit PRP definitiv niedriger als ein 1-tägiger Krankenhausaufenthalt.

Serraino GF. et al. Platelet-rich plasma inside the sternotomy wound reduces the incidence of sternal wound infections. Int. Wound J 2015.

Die Behandlung von osteochondralen Defekten mithilfe biologischer Verfahren zählt seit 2003 zum festen Bestandteil der klinische Therapieverfahren innerhalb der Genolier-Gruppe. Seither werden die weltweit etablierten klinischen Verfahren wie die ACT (autologe Chondrozytentransplantation) und die AMIC (autologe Matrix-induzierte Chondrogenese) an der Clinique de Montchoisi, der Clinique de Genolier und der Privatklinik Bethanien erfolgreich eingesetzt. Innerhalb der letzten 8 Jahre entwickelte neuere regenerative Verfahren werden im Folgenden dargestellt.

Hintergrund:

Trotz der großen Auswahl an Breitspektrum-Antibiotikatherapie stellen tiefe sternale Wundinfektionen (DSWI) nach herzchirurgischen Eingriffen weltweit eine lebensbedrohliche Komplikation dar.

Ziel:

In dieser Studie wurde untersucht, ob die Auswirkung von, in die Sternotomiewunde appliziertem plättchenreichen Plasma (PRP) sowohl oberflächliche als auch tiefe Wundinfektionen reduzieren konnte.

Methoden und Materialien:

Zwischen Januar 2007 und Januar 2012 unterzogen sich 1093 konsekutive Patienten in der Herzchirurgie einer medianen Sternotomie. Die Patienten wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Gruppe B, die Studiengruppe, umfasste diejenigen, die das PRP vor Verschluss der Sternotomiewunde appliziert bekamen. Gruppe A, die Kontrollgruppe, umfasste Patienten die eine mediane Sternotomie ohne Anwendung von PRP erhielten. Die antibiotische Prophylaxe blieb während der gesamten Studie und zwischen den beiden Gruppen unverändert.

Ergebnisse:

Das Auftreten von DSWI (tiefe Wundinfektionen) war in Gruppe A signifikant höher als in Gruppe B (10 von 671 [1-5 %] versus 1 von 422 [0-20 %], P =0-043). Auch oberflächliche sternale Wundinfektionen (SSWIs) waren in Gruppe A signifikant höher als in Gruppe B (19 von 671 [2-8 %] versus 2 von 422 [0-5 %], P =0-006).

Schlussfolgerung:

Die Verwendung von PRP kann das Auftreten von DSWI und SSWI in der Herzchirurgie deutlich reduzieren.